Warum wir (endlich) über Geld sprechen sollten – und was passiert, wenn wir es nicht tun.
„Über Geld sprechen? Macht man nicht.“
Ein Satz, den viele von uns schon als Kind gehört haben. Vielleicht am Esstisch, wenn’s um Gehalt ging. Oder später im Kolleg:innenkreis, wenn jemand fragte, was man eigentlich verdient. Und selbst unter Freundinnen fällt das Thema oft schneller unter den Tisch als ein verschüttetes Glas Sekt.
Dabei ist genau dieses Schweigen ein Teil des Problems. Denn wer nicht über Geld spricht, hat kaum eine Chance, es wirklich zu verstehen.
Vor allem Frauen betrifft das besonders. Nicht, weil sie sich weniger für Finanzen interessieren – sondern weil es in vielen Lebensbereichen schlicht keine Räume dafür gibt. In Gesprächen mit Freundinnen geht es um mental load, Care-Arbeit, Job und Familie. Aber kaum um Investitionen, Gehaltsverhandlungen oder Altersvorsorge. Nicht, weil es niemanden interessiert – sondern weil wir es schlicht nicht gewohnt sind.
Und so wird das Schweigen zur Unsicherheit. Viele Frauen denken: „Ich bin die Einzige, die das nicht versteht.“ In Wahrheit denken das viele – sie sagen es nur nicht laut. Das sorgt dafür, dass Fragen ungefragt bleiben. Dass Unsicherheiten sich halten. Dass Wissen nicht geteilt wird. Und dass sich das Gefühl verfestigt, beim Thema Geld einfach „nicht gemeint“ zu sein.
Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Denn wenn wir anfangen, über Geld zu sprechen, passiert etwas Erstaunliches: Plötzlich wird Wissen greifbar. Erfahrungen werden ausgetauscht – ganz ohne Fachjargon. Es entstehen Gespräche, in denen auch Platz ist für Sätze wie:
„Ich hab keine Ahnung, was ein ETF ist.“
Oder:
„Ich will das Thema endlich verstehen – ohne ausgelacht zu werden.“
Der Umgang mit Geld ist kein Talent. Es ist Wissen. Und vor allem: Übung.
Niemand wird als Finanzexpertin geboren. Aber jede*r kann anfangen. Und genau das passiert, wenn wir offen sprechen: Wir gewinnen Selbstvertrauen. Wir holen uns Kontrolle zurück. Und wir merken: Ich bin nicht allein mit meinen Fragen.
Eine Teilnehmerin einer Finanzparty brachte es mal auf den Punkt:
„Ich hab zum ersten Mal das Gefühl, wirklich mitreden zu können.“
Was es dafür braucht? Keine App. Kein Studium. Sondern ein paar ehrliche Fragen – und den Mut, sie auszusprechen.
Zum Beispiel:
„Wie viel gibst du eigentlich im Monat für Fixkosten aus?“
„Würdest du nochmal in Riester einzahlen – oder lieber was anderes?“
„Was war dein größter Aha-Moment beim Thema Geld?“
So einfach kann der Anfang sein. Und so viel kann daraus entstehen.
Denn: Über Geld zu sprechen heißt nicht, anzugeben oder zu vergleichen.
Es heißt, zu lernen. Zu teilen. Und sich gegenseitig zu stärken.
Vielleicht ist es an der Zeit, diesen alten Satz endlich umzudrehen:
„Über Geld spricht man nicht?“
Doch – vor allem miteinander. Und zwar am besten bei einem HeyMony Abend. Jetzt mehr erfahren: https://www.hey-mony.com/
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